Blick nach außen: Florian Krammer zur Covid-19 Impfung
Der Experte ist überzeugt: die Impfung könnte mehrere Jahre schützen
Der aus Österreich stammende Florian Krammer ist Professor für Impfstoffforschung an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai, einer renommierten Medizinuniversität in New York City. Im Zuge der Corona-Krise wurde er führender Experte im Kampf gegen das neuartige Virus und informiert regelmäßig über den Entwicklungsstand der Impfstoffe. Er räumt dabei die gängigsten Bedenken sachlich und gut nachvollziehbar aus. So auch in dem aktuell erschienenen ORF-Interview mit Redakteurin Claudia Peintner.
Der Impfstoff wurde in Rekordzeit entwickelt. Hudelei?
„Der Impfstoff ist deswegen nicht unsicherer“, so Krammer. Zum einen standen finanzielle Ressourcen zur Verfügung. Zum anderen ist bei RNA- und Vektorimpfstoffen lediglich eine Sequenzänderung erforderlich gewesen. Dank sich rasant entwickelnder Technologien hat dies weniger Zeit in Anspruch genommen, als anfangs erwartet.
Was ist mit Langzeitfolgen der Impfung?
„Es treten bei Impfungen gelegentlich seltene, schwere Komplikationen auf. Diese passieren aber normalerweise Tage bis Monate nach einer Impfung, also nicht fünf Jahre später.“, beschwichtigt Krammer.
Weiß man denn schon, wie lange ein Impfschutz bestehen bleibt?
Krammers frohe Botschaft: „Von der Antikörperantwort, die man jetzt sieht, und den Daten, die es bis jetzt gibt, also über vier Monate, nehme ich einmal an, dass der Schutz durch die Impfung schon für einige Jahre hält.“
Warum sollen bereits an Covid-19 erkrankte Personen dennoch geimpft werden? Doppelt gemoppelt?
„Wir wissen mittlerweile, dass wenn man schon mit Covid-19 infiziert war, dass ein gewisser Schutz besteht, und deswegen würde ich sagen, muss man sich nicht als Erster impfen lassen.“, gibt Krammer Entwarnung. Ein Restrisiko für eine Wiederansteckung bleibt allerdings, weswegen grundsätzlich allen Menschen zur Impfung geraten wird.
Die Langfassung des Interviews finden Sie hier:
https://wien.orf.at/stories/3082565/